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Was ist Dyskalkulie?

Was bedeutet es, wenn mein Kind eine "Dyskalkulie" bzw. "Rechenschwäche" hat? Wie können Probleme in Mathematik mit mangelndem Leseverständnis zusammenhängen? Diese und weitere Fragen werden nachfolgend geklärt. Um direkt zum jeweiligen Textabschnitt zu gelangen, klicken Sie auf den entsprechenden Link.

Was ist eine Dyskalkulie?

Ist Dyskalkulie eine Krankheit?

Fehler beim Rechnen: Anzeichen und Symptome einer Dyskalkulie

Test: Legasthenie oder Dyskalkulie?

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Was ist eine Dyskalkulie?

Unter einer Dyskalkulie versteht man eine Rechenschwäche, also eine Störung grundlegender Rechenfertigkeiten beziehungsweise ein gestörtes Verständnis grundlegender mathematischer Zusammenhänge. Kinder mit einer Dyskalkulie haben große Schwierigkeiten im Umgang mit Zahlen und Mengen. Sie machen beim Rechnen viele Fehler, müssen lange überlegen und kommen meist trotzdem nicht zum richtigen Ergebnis. Die Symptome treten schon bei einfachen Rechenaufgaben auf, sodass das Problem mit dem Fach Mathematik in der Regel schnell erkannt wird. Betroffene gelangen beim Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren oft zu keinen beziehungsweise zu falschen Ergebnissen.

Weil Aufgaben im Laufe der Schulzeit immer komplexer werden, ist es fatal, wenn Schüler bereits in einfachsten mathematischen Operationen unlösbare Probleme sehen. Es kann ihre schulische Karriere in Mathematik, aber auch in anderen Fächern, in denen das Rechnen und der Mengenbegriff von Bedeutung ist, deutlich beeinträchtigen.

 

Ist Dyskalkulie eine Krankheit?

Nach der ICD-10, der Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation WHO, ist die Dyskalkulie bzw. Rechenschwäche, wie sie von der WHO genannt wird, eine Krankheit, wenn sich die Schwierigkeiten beim Rechnen nicht durch fehlenden oder schlechten Unterricht oder eine Intelligenzminderung erklären lassen. Sie gehört zu den „umschriebenen Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten“.

Ursache häufig mangelnde mathematische Lesekompetenz

Eine wirklich krankhafte Störung der mathematischen Fertigkeiten kommt allerdings eher selten vor. In vielen Fällen verbergen sich hinter der Verdachtsdiagnose der Dyskalkulie Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. Die Probleme beim Umgang mit mathematischen Aufgabenstellungen werden dann nicht durch eine vermeintliche Störung des Rechnens verursacht, sondern entstehen durch eine mangelnde mathematische Lesekompetenz.

Wer nicht richtig lesen kann, tut sich auch und gerade im Fach Mathematik besonders schwer. Kinder und Jugendliche mit LRS oder Legasthenie verstehen insbesondere komplexere Texte nicht oder nicht richtig. Sie sind mit der Fachsprache in Mathematik überfordert, in der ihnen bekannte Begriffe plötzlich eine andere Bedeutung haben. Im Mathematikbuch erschweren Grafiken und Zeichnungen die Konzentration auf die Zusammenhänge der erklärenden Texte und Regeln. So fällt Betroffenen das Lernen schwer und Regeln im Bereich des Rechnens werden oft nicht richtig verstanden. Kommen zu diesen Schwierigkeiten Textaufgaben hinzu, die ein Kind mit Legasthenie lösen soll, verschlimmern sich die Probleme oft. 

In diesem Fall würde die Diagnose einer Rechenschwäche in die Irre führen. Auch wenn sich die Probleme in der Schule auf Mathematik beschränken, sollten Eltern nicht davon ausgehen, dass keine Leseschwäche vorliegen kann. Sogar gute Noten in Deutsch und schlechte in Mathematik schließen das Vorhandensein einer Lese-Rechtschreib-Schwäche nicht aus. 

Fehler beim Rechnen: Anzeichen und Symptome einer Dyskalkulie?

Durchaus können die Symptome einer Rechenschwäche beziehungsweise Dyskalkulie und die einer Legasthenie sich im mathematischen Bereich stark ähneln. Beides zu unterscheiden ist für Lehrer und Eltern sehr schwer. Wenn sich vermeintliche Schwierigkeiten eines Schülers beim Rechnen mit der Einführung von Textaufgaben verstärken, ist das ein Indiz dafür, dass es sich nicht um Dyskalkulie, sondern um eine LRS beziehungsweise um Schwierigkeiten beim Lesen handelt. Klarheit kann aber meist nur eine professionelle Diagnose schaffen, die ermittelt, ob der vermeintlichen Rechenschwäche in Wahrheit Schwierigkeiten beim Lesen zugrunde liegen. 

Dabei empfiehlt es sich immer, zunächst die Möglichkeit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche unter die Lupe zu nehmen, da diese weiter verbreitet ist als eine Dyskalkulie. Wird der Verdacht auf LRS oder Legasthenie bestätigt, ist die Ursache für die Schwierigkeiten gefunden. Wird der Verdacht hingegen widerlegt, ist die Ursache für die mathematischen Probleme höchstwahrscheinlich eine Dyskalkulie. Umgekehrt ist es anders. Eine Dyskalkulie lässt sich deutlich schwerer diagnostizieren. Die Diagnose der Dyskalkulie bzw. Rechenschwäche beantwortet zudem nicht, ob das Kind zusätzlich an Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben leidet, die seine möglicherweise bestehenden Probleme noch verschlimmern. Insofern ist der Weg in ein LOS, das einen professionellen Rechtschreibtest, z. B. schreib.on, anbietet, immer die richtige Entscheidung. Gegebenenfalls können dort nach umfassender Beratung weitere Schritte in die Wege geleitet werden.

Test: Legasthenie oder Dyskalkulie?

Eltern, die den Verdacht haben, dass ihr Kind an einer Rechenschwäche leidet, sollten mithilfe eines diagnostischen Rechtschreibtests klären, ob es sich um eine bisher noch nicht erkannte LRS oder doch eher eine Dyskalkulie handelt. Ergibt der Rechtschreibtest, dass die Lese- und Rechtschreibkenntnisse des Kindes normal oder gar gut sind, bedeutet das, dass es sich um einen der eher seltenen Fälle handelt, in denen der Schüler tatsächlich an einer Dyskalkulie leidet. In beiden Fällen muss das betroffene Kind schnellstmöglich die nötige Förderung erhalten, um nicht langfristig unter seinen Defiziten zu leiden. 

Mit einem wissenschaftlich fundierten, für sie kostenlosen Rechtschreibtest im LOS verlieren Eltern keine Zeit. Liegt eine LRS vor, kann sofort mit einer Therapie begonnen werden, die auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes abgestimmt ist. Das Kind kann das Lesen und Schreiben unter professioneller pädagogischer Anleitung so lernen, dass seine Leistungen in Deutsch, Mathematik und anderen Fächern seinen tatsächlichen Fähigkeiten entsprechen. Aus nicht wenigen vermeintlich rechenschwachen Schülern sind durch intensives Lese-Rechtschreib-Training Schüler mit guten bis sehr guten Leistungen geworden.

Schlechte Noten kommen wohl in jeder Schulkarriere einmal vor. Sie sollten aber nicht von Defiziten im Lesen und Schreiben bestimmt sein. Das soziale Umfeld von Schülerinnen und Schülern muss deshalb wachsam sein und im Zweifel professionelle Unterstützung durch erfahrene Förderpädagogen im LOS in Anspruch nehmen.